Bibelwort des Monats

Jahreslosung 2024
Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe (1. Kor. 16,14)

Bibelwort des Monats September 2024:
„Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch ein Gott, der ferne ist?“ (Jeremia 23, 23)

Leseandacht September 2024

Das Königreich Juda war in der Krise, bedroht von der Großmacht der Babylonier. Das Nordreich Israel mit der Hauptstadt Samaria lag schon zerstört, seit es von den Assyrern erobert worden war. Der Prophet Jeremia verkündete: Gott ist nicht fern, aber ihr habt euch von Gott entfernt: Die Hirten, die Regierenden bereichern sich nur selbst, während sie das arme Volk ausbeuten und verachten. Auch die Propheten verkünden nicht Gottes Wort, sondern ihre eigenen Träume. Sie reden den Reichen und Boshaften nach dem Munde, belügen das Volk und verführen die Menschen zum Bösen. So stehen sie Menschen, die nach Gott suchen, sogar noch im Weg. Sie vergessen, dass Gott nicht ihr Privat-Gott ist, sondern er ist der lebendige Gott, der Schöpfer der ganzen Welt und auch ihr Leben ist in seiner Hand und ganz von ihm abhängig. Der lebendige Gott legt Menschen keine Lasten auf, sondern er möchte uns den guten Weg zum Leben zeigen. Menschen, die im Namen Gottes predigen, tragen auch heute eine große Verantwortung. Sie sollen sich nicht auf ihre eigenen Träume und Vorstellungen verlassen, nicht den Mächtigen nach dem Munde reden und nicht blind der Mehrheitsmeinung folgen, sondern sie sollen auf die Worte der Bibel hören und entsprechend lehren.

Sind die Hirten, die Regierenden, sich ihrer Verantwortung vor Gott für die Menschen bewusst? Wollen Sie überhaupt noch Gottes Hilfe und Gnade für sich in Anspruch nehmen – „so wahr mir Gott helfe“? Nehmen die Propheten, die Prediger, Gottes Worte ernst? Was wird heute in Kirchen und Gemeinden nicht alles verkündet? Sind es Gottes Worte aus der Bibel, ist es Menschenweisheit oder Zeitgeist? Wollen wir, dass Gott uns nahe ist, so sollen wir auch bereit sein, seinen Worten zuzuhören und sie im Alltag zu beherzigen. Dietrich Bonhoeffer sprach vom Beten und Tun des Gerechten. Jesus Christus lädt uns ein in seine heilende Nähe, wenn er spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Johannes 14;6). Jesus ist der Weg zu dem nahen Gott, unserem Vater im Himmel. Durch ihn kommt der große, unnahbare Schöpfer des Universums uns in menschlicher Gestalt entgegen. Seine Gnade und Vergebung eröffnet uns den Weg zur Umkehr. Durch Jesu Worte erschließt sich uns die Wahrheit, die uns frei macht zum Leben im Frieden mit Gott. Deshalb ist es wichtig, dass die Worte Jesu in unseren Gottesdiensten erklingen und sein Name vor den Menschen bekannt wird.

Vater im Himmel,
mit Ehrfurcht kommen wir zu dir im Gebet. Von deiner Güte leben wir. Deine Zuwendung trägt uns durch. Erhalte uns dein Wort. Gib uns treue Lehrer und hilf uns, auf die Worte deines Sohnes Jesus Christus zu achten, sie zu beherzigen und im Alltag Menschen deines Friedens zu werden. Lehre uns, segne uns! Danke, dass du die Müden und Zerschlagenen nicht verachtest.
Amen.

Zusammenfassung:
Gott scheint Menschen ganz nahe zu sein und dann wieder unendlich fern. Vielleicht liegt das aber auch an uns Menschen? Lassen wir Gottes Nähe zu? Wollen wir auf seine Worte hören, auch wenn sie uns zurechtweisen und vor falschen Wegen warnen? Wir bitten Gott um Regierende, die um ihre eigene Begrenztheit und Fehlbarkeit wissen und deshalb nach Gottes Hilfe fragen. Und wir bitten Gott um aufrichtige Verkündiger seines Wortes, die selbst von Jesu Liebe und Vergebung leben und sich nicht von Menschenfurcht leiten lassen, sondern Gott vertrauen.

Mit freundlichen Grüßen,
Pastorin Daniela Nischik
Tel. 030 – 6914007